Presseerklärung zur Fight-for-your-future-Demonstration vom 1. Juni 2020

Stand 3.Juni.2020 Zum diesjährigen 1. Juni haben wir wieder eine Demonstration angemeldet. Die Route wurde bewusst etwas kürzer gewählt und so ging es vom Bayerischen Bahnhof zum Connewitzer Kreuz.
18 Uhr wurde die Auftaktkundgebung eröffnet. Doch schon davor versammelten sich die ersten jungen Menschen gegenüber dem Eingang des S-Bahnhofs.
Zu Beginn wurde mit einer Schweigeminute George Floyd gedacht und auch während der Demonstration wurde mit Parolen und Transparenten immer wieder auf rassistische Polizeigewalt aufmerksam gemacht. Wir wollen uns damit mit den Protesten in den USA solidarisieren.Es folgten verschiedenen Redebeiträge, von denen einige in den nächsten Wochen auf unserem Blog erscheinen werden.
Gegen 18:40 Uhr hat sich dann der Demonstrationszug formiert und zog kraftvoll, laut und entschlossen die Arthur-Hoffmann-Straße entlang. Weiter ging es über die Schenkendorfstraße in die Berhard-Göring-Straße, am Amtsgericht vorbei. Anschließend bogen wir in die Kurt- Eisner- Straße ein, um dann über die Karl- Liebknecht- Straße zum Connewitzer Kreuz zu laufen.
Durchgängig wurde mit lauten Parolen auf die Anliegen unserer Demo aufmerksam gemacht und Passant*Innen wurden mit Flyern informiert.
Wir freuen uns sehr, dass trotz Corona gegen Ende 600-700 Leute zur Demo gekommen sind. Nach weiteren interessanten Redebeiträgen von unter anderem der „Roten Wende Leipzig“ und „Fantifa“ am Connewitzer Kreuz wurde die Demonstration 19:56 Uhr beendet.

Kurz nach dem Ende der Kundgebung zogen ca. 80 Menschen spontan in Richtung Wolfgang-Heinze-Straße. Dabei gab es Auseinandersetzungen zwischen den Teilnehmer*Innen und Nazis. Diese kleine dynamische Situation, zog einen Polizeieinsatz nach sich, der über Stunden das ganze Viertel umfasste. Unbeteiligte Minderjährige wurden übers Kreuz gejagt und der Lärm des Helikopters war, wie schon in so vielen Nächten, omnipräsent. Einige Jugendliche wurden noch durch Kontrollen und Identitätsfeststellungen belästigt. Bis in die Nacht fuhren Polizeistreifen herum und beobachteten alle, die den lauen Frühsommer genossen, einige von ihnen filmten mit privaten Handys Personen ab. Im Nachhinein erfuhren wir, dass jetzt anscheinend das LKA die Ermittlungen wegen „schwerem Landfriedensbruch“ an sich gezogen hat. Aus unserer Sicht absolut lächerlich.
Wir blicken auf einen erfolgreichen Tag der Jugend zurück und freuen uns über die kraftvollen und motivierenden Erinnerungen.
Vielen Dank für eure Unterstützung! Fight for your Future!

Wir wollen niemanden alleine lassen. Deshalb wollen wir euch gerne unterstützen, wenn ihr negative Begegnungen mit der Polizei hattet. Genannt seien hier die Sprechstunde der Roten Hilfe Leipzig (Freitags 17:30 bis 18:30 im Lixxnet) oder ihr könnt auch Kontakt zu uns auf nehmen.