Solidarität statt Kapitalismus

Die Corona-Pandemie hat unser aller Leben verändert. Seit einem Jahr nun kämpft die Welt gegen das Virus. Die Defizite des Gesundheitssystems und die soziale Ungerechtigkeit haben sich verschärft. Das autoritäre Krisenmanagement zielt auf unser Leben abseits der Arbeit. Soziale Beziehungen werden dem Profit untergeordnet und eingeschränkt. Ausgetragen wird die Krise wie so oft auf dem Rücken der arbeitenden Klasse. Der Staat unterstützt seine Unternehmen. Wem dann die Gelder gekürzt und die Daumenschrauben angezogen werden ist schon jetzt klar: denjenigen, die sowieso schon finanziel schwächer aufgestellt sind.

Die Regelungen wie der Lockdown oder eine Ausgangssperre, lassen sich in einer geräumigen Villa deutlich leichter ertragen, als in der beengten 2-Zimmer-Wohung in der Platte. Wir sitzen immer noch im Betrieb, am Fließband, im Callcenter oder Lieferwagen. Wir ackern ununterbrochen im Krankenhaus, auf Intensivstationen, an den Supermarktkassen oder im Pflegeheim und werden dafür lediglich mit Beifall oder Stollen “entschädigt”. Wir fordern stattdessen, dass die Organisierung des Arbeitsschutzes von uns Arbeiter*innen selbst verantwortet wird. Wir kennen die Arbeitsabläufe besser als das Management und können uns selbst besser schützen. Erwerbslose Menschen werden vom Jobcenter oft alleine gelassen, ein paar Masken helfen da auch nicht viel weiter. Wir sagen: Danke für nichts!

Über 600 000 Menschen in Deutschland haben durch die Krise ihren Job verloren, mehrere Millionen Menschen wurden in Kurzarbeit gesetzt. Die 189 deutschen Milliardär*innen steigerten hingegen ihr Vermögen innerhalb eines Jahres von 500 auf 595 Milliarden Euro. Währenddessen fehlt es an anderen Stellen massiv an Geld. Wie kann es sein, dass die Bundesregierung es nicht geschafft hat, eine vernünftige Digitalisierung der Schulen durchzuführen? Viele Azubis müssen auf Grund der Schulschließungen stellenweise 40 Stunden im Ausbildungsbetrieb arbeiten und nebenbei von zu Hause aus die Schule managen. Die Krankenhäuser sind auch extrem überlastet, hier zeigt sich wie unsinnig es ist, alle Bereiche des Lebens profitorientiert zu gestalten.

Nie war deutlicher, dass die Wirtschaft über den Menschen steht.
Dieses System produziert Ungerechtigkeiten am laufenden Fließband. Immer noch dürfen Spekulant*innen Häuser leerstehen lassen, während mehr als 678 000 Menschen in Deutschland keine Wohnung haben um sich zurückzuziehen. Ganze Stadtteile verändern innerhalb von ein paar Jahren ihren Charakter. Sie werden zur Kapitalanlage einiger weniger. All dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Der Kapitalismus ist ein nicht tragbares und unmenschliches System, welches viel zu lange schon seine gierigen Finger nach allem ausstreckt, dem es habhaft werden kann. Wir werden nicht tatenlos dabei zu sehen, wie unsere Zukunft verkauft und bespuckt wird!

Die Zumutungen dieses Systems treffen uns als Einzelne. Uns wird weisgemacht, dass wir selbst an unserer Situation schuld sind. Wir sind überzeugt die Probleme lassen sich nur gemeinsam angehen. Wir können uns nur selbst helfen. Organisiert euch in euren Nachbar*innenschaften! Bildet solidarische Netzwerke, Banden und Gewerkschaften! Helfen wir uns gegenseitig in Krisenzeiten!

Für eine Gesellschaft in der die Gesundheit aller wichtiger ist, als der Profit einiger Weniger!
Für eine Zukunft ohne Ausbeutung!
Fight for your Future!